Der Dieseltriebwagen NS 20 „de Kameel“ / das Kamel bzw. VIP-Car, ein Dieseltriebwagen – Einzelstück und ehemaliger Inspektionstriebwagen, am 29 April 2025 im Het Spoorwegmuseum (bis 2005 NSM - Nederlands Spoorwegmuseum / Niederländischen Eisenbahnmuseum) in Utrecht-Maliebaan im Bahnhof Maliebaan. Ein sehr schönes Eisenbahnmuseum das zum Verweilen einlädt, leider fehlte uns dieses Mal die Zeit dafür.
Der dieselelektrische Triebwagen wurde 1954 von Allan & Co´s Koninklijke Nederlandsche Fabrieken van Meubelen en Spoorwegmaterieel N.V. (Königlich Niederländische Möbel- und Eisenbahnausrüstungsfabrik) in Rotterdam gebaut und als Inspektionstriebwagen NS 20 an die NS - Nederlandse Spoorwegen (Niederländische Staatsbahnen) geliefert. Er diente für Inspektionsfahrten des NS-Vorstands.
Er technisch von den Triebwagen vom Typ DE 1 - Plan X „Blauwe Engel“ abgeleitet, nur der große Unterschied sind die Ausbuchtungen mit den Führerständen am Dach, die im bald den Spitznamen „Kamel“ einbrachten.
1972 stand für den NS 20 eine Generalüberholung an. Zuvor durfte der Triebwagen in Toppop-Lackierung für die Musiksendung „Toppop“ durch die Niederlande touren. Im Rahmen der Überholung wurde der Triebwagen in Gelb umlackiert. Nach dieser Überholung stand der als „VIP-Wagen“ bekannte Triebwagen für Gruppenreisen zur Verfügung. Am 31. Januar 1991 fuhr der Wagen zum letzten Mal für die Öffentlichkeit, und am 8. März erfolgte die letzte Fahrt für die NS-Leitung. Anfang April fuhr die NS 20 mit eigenem Antrieb zur Lijnwerkplaats (Werkstatt) in Zwolle, um seine Generatoren als Ersatzteile zu spenden und sie der Reserve für die (inzwischen umgebauten und gelb lackierten) Blauwe-Engel-Züge hinzuzufügen. Diese Züge litten damals unter einem Mangel an Ersatzteilen.
Von diesem Zeitpunkt an war der NS 20 nicht mehr betriebsbereit und wurde zusammen mit einzelnen Dieselloks von der Lokomotive NS 2205 zum Eisenbahnmuseum transportiert und dort ausgestellt.
2005 wurde erneut ein Inspektionsfahrzeug benötigt, sodass eine Generalüberholung eingeleitet wurde, um das „Kamel“ wieder fahrbereit zu machen. Aus den ausgemusterten Plan X „Blaue Engel“ wurden Generatoren ausgebaut, zwei davon ausgewählt und nach Überholung wieder in den NS 20 eingebaut. Die Niederspannungsversorgung und die Küchenausstattung wurden in mehreren Bereichen für den modernen Einsatz modifiziert. Der in seiner originalen blauen Lackierung lackierte Triebwagen kehrte am 15. März 2008 mit eigener Kraft ins Museum zurück und wird dort betriebsbereit aufbewahrt.
Technik:
Auch die Frontpartie des Triebwagens anders als bei den DE 1 und 2. Das „Kamel“ ist 25.555 mm lang, somit fast 1,5 m kürzer als ein DE 1. Er hat eine Höhe von 4,145 Metern und eine Breite von 2,780 Metern. Das Gewicht des Fahrzeugs beträgt 58 Tonnen.
Der dieselelektrische Triebwagen verfügt über zwei Drehgestelle, die jeweils von zwei Elektromotoren angetrieben werden. Die elektrische Energie wird von zwei wassergekühlte AEC-6-Zylinder-Unterfur-Dieselmotoren Typ A220 (geliefert von Kemper & Van Twist), mit einer max. Leistung 132 kW (180 PS), Dauerleistung 107 kW (145 PS) mit gekoppeltem einem Generator von Smit vom Type G40/35 (147 kW) erzeugt, die jeweils zwei Heemaf-Fahrmotoren, Typ TM 51, antreiben. Die Dieselmotoren der DE 1 und 2 - Plan X „Blaue Engel“ hingegen haben durch einen Turbolader von Brown-Boveri eine höhere Dauerleistung von 165 kW (225 PS). Die maximale Drehzahl des Dieselmotors beträgt 1.250 U/min. Der Dieselmotor mit Generator, sowie Kompressor sind jeweils unter der Karosserie des Triebwagens montiert.
Der Triebwagen ist mit vier Heemaf-Fahrmotoren vom Typ TM 51 mit einer maximalen Leistung von 66 kW, 337 A bei 1.130 U/min und einer Dauerleistung von 49 kW, 248 A und 1.290 U/min ausgestattet. Die Energie liefert jeweils ein vom Dieselmotor angetriebener Generator für je 2 Motore. Kompressor und Hilfsgenerator werden über Keilriemen angetrieben. Diese befinden sich auf der anderen Seite des Hauptgenerators.
Der Radstand der Drehgestelle beträgt 3,0 Meter, der Mittenabstand zwischen den Drehgestellen 18,35 Meter. Der NS 20 ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h zugelassen. Der Raddurchmesser der Triebdrehgestelle, ist jedoch größer als bei den anderen Plan X-Garnituren, nämlich 1.250 mm. Die Drehgestelle sind jeweils mit zwei Heemaf-Fahrmotoren vom Typ TM 51 ausgestattet. Die Achsfolge ist somit Bo'Bo'.
TECHNISCHE DATEN des DE 1 – 20 „de Kameel“:
Gebaute Anzahl: 1
Nummerierung: 20
Typ: dieselelektrischer Triebzug
Baujahr: 1954
Hersteller: Allan, Rotterdam
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsfolge: Bo'Bo' (4 Achsen in 2 Drehgestellen)
Länge über Kupplung: 25.550 mm
Drehzapfenabstand:
Achsanstand im Drehgestell: 3.000 mm
Breite: 2.780 mm
Höhe: 4.145 mm
Treibraddurchmesser: 1.250 mm (neu)
Dieselmotor (2 Stück): wassergekühlte AEC-6-Zylinder-Unterfur-Dieselmotoren Typ A220
Motorhubraum: 11,31 Liter (Bohrung 130 mm x 142 mm Hub)
Motorleistung: 2 x 132 kW (180 PS)
Motordauerleistung: 2 x 107 kW (145 PS) bei 1.250 U/min
Generator (2 Stück): Smit G40/35 (147 kW)
E-Antriebsmotoren (4 Stück): Heemaf TM 51 max. 66 kW, 337 A bei 1.130 U/min
E-Motordauerleistung: 4 x 49 kW, 248 A und 1.290 U/min = 196 kW
Höchstgeschwindigkeit: 125 km/h
Eigengewicht: 58 t
Quellen: Somda RailWiki.nl, Het Spoorwegmuseum, nmld.nl, Anschriften, Wikipedia (Niederlande)
Stand/Überarbeitung: September 2025
Armin Schwarz 05.10.2025, 15 Aufrufe, 0 Kommentare
EXIF: Canon Canon EOS 6D, Belichtungsdauer: 1/160, Blende: 10/1, ISO640, Brennweite: 36/1
12 1400x940 Px, 07.10.2025
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